Das Akronym „ABI“ steht für den englischen Begriff „Ankle Brachial Index“, was übersetzt Knöchel-Arm-Index bedeutet.
Welche Krankheit wird damit erkennbar?
Eine „periphere arterielle Verschlusskrankheit“ (kurz: pAVK) zu erkennen sowie deren Ausprägung und Schweregrad zu beurteilen, ist der wichtigste Einsatzbereich dieser Untersuchung. Durch eine ABI-Messung lässt sich mit hoher Zuverlässigkeit abklären, ob ein Patient unter einer pAVK leidet oder nicht.
Was ist die pAVK?
Engpässe und Verschlüsse in den Gefäßen die den Blutfluss behindern und dadurch die ausreichedne Versorgung der betroffenen Körperteile verhindern.
In den meisten Fällen sind die Arterien des Beckens und der Beine betroffen. Man spricht dann von der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit oder PAVK.
Im Anfangsstadium reicht die Durchblutung noch aus, so dass noch keine Beschwerden beim Laufen auftreten. Später kommt es beim Gehen zu Schmerzen.
Der Volksmund sagt zu dieser Erkrankung viel zu verharmlosend „Schaufensterkrankheit“, da die Betroffenen nach kurzen Gehstrecken immer wieder durch ihre Schmerzen zum Stehenbleiben gezwungen werden. Schon in diesem Stadium haben die Patienten eine deutlich reduzierte Lebenserwartung.
Was misst man mit der „ABI-Messung“?
Vereinfacht dargestellt wird bei der ABI-Messung der Blutdruck im Arm mit dem Blutdruck im Bereich des Fußknöchels verglichen. Der aus diesen zwei Messwerten ermittelte „Knöchel-Arm-Index“ ermöglicht es, eine „periphere arterielle Verschlusskrankheit“ (kurz: pAVK)) zu erkennen und ihren Schweregrad zu beurteilen. Darüber hinaus erlaubt diese Methode aber auch Rückschlüsse auf das individuelle Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
Wie funktioniert die Untersuchung?
Zwischen dem systolischen Blutdruck im Arm und jenem im Bein bzw. im Knöchelbereich bestehen beim gesunden Menschen kaum Unterschiede. Dementsprechend gilt ein Knöchel-Arm-Index zwischen 0,9 und 1,2 als normal und schließt eine PAVK mit nahezu 100-prozentiger Sicherheit aus. Werte unter 0,9 deuten mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass eine Durchblutungsstörung im Bereich der Becken- und Beinarterien vorliegt. Und zwar auch dann, wenn bei den Betroffenen noch keine Symptome der PAVK aufgetreten sind.
Für wenn empfiehlt sich eine Untersuchung?
Damit die Krankheit bei solchen asymtomatischen Patienten entdeckt wird, empfehlen viele Expertinnen und Experten, bei Menschen ab dem 55. Lebensjahr eine ABI-Messung durchführen zu lassen, wenn Risikofaktoren für eine PAVK vorliegen. Dazu gehören unter anderem:
- Rauchen
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- starkes Übergewicht
- Hypertonie (Bluthochdruck)
- erhöhte Cholesterinwerte
Die ABI-Messung gilt als Standardmethode zur Feststellung einer asymtomatischen pAVK. Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkasse bisher die Kosten für eine solche Untersuchung nicht, daher kann ich diese Untersuchung – im Rahmen der Vorsorge – nur als individuelle Leistung anbieten.