Wofür braucht man das?
„Wer zum Arzt geht dem wird geholfen!“ – Stimmt, aber unser Gesundheitssystem ist so aufgebaut, dass nur das gerade akute Problem bzw. die akuten Beschweren und Erkrankungen behandelt und beachtet werden. Wer aber ist der Mensch hinter dem akuten Problem?
Mit dem Geriatrischen Assessment hat der Arzt die Möglichkeit Sie mittels einer anerkannten und durch die Krankenkassen akzepierten Methode als ganzheitlichen Menschen wahr zunehmen.
Was wird da gemacht?
Kurz: Anhand von standatisierten Fragebögen hat Ihr Arzt die Möglichkeit Sie als ganzheitlichen Menschen wahr zu nehmen – nicht mehr nur als eine Momentaufnahme von verschiedenen Erkrankungen und Beschwerden – und zudem auf spezielle Erkrankungen des Alters genauer ein zu gehen.
Je nach Bedarf werden beim Geriatrischen Assessment verschiedene standartisierte Tests durchgegangen und so der physische, kognitive, emotionale, ökonomische und soziale Zustand des Patienten eingeschätzt. Die so gewonnen Erkenntnise helfen dann dem Hausarzt die Behandlung besser auf Ihre Bedürfnisse und Umstände abzustimmen. Oder um es anders auszudrücken: „Sie individuell zu behandeln!“
Wer kommt dafür in Frage?
Grundsätzlich sollte bei Patienten über 70 Jahren ein Assessment zumindest in Erwägung gezogen werden, insbesondere bei Vorliegen von folgenden Beschwerden und Erkrankungen:
- dementielle Erkrankung
- Parkinson-Syndrom
- multifaktorielle Mobilitätsstörung (z.B. Fallneigung, Schwindel)
- komplexe Beeinträchtigung kognitiver, emotionaler oder verhaltensbezogener Art
- Frailty-Syndrom (unbeabsichtigter Gewichtsverlust, körperliche oder geistige Erschöpfung, muskuläre Schwäche (Sarkopenie), verringerte Ganggeschwindigkeit, verminderte körperliche Aktivität)
- Dysphagie (Schluckstörung)
- Inkontinenz
- chronische Schmerzen
Ablauf
Im persönlichen Gespräch mit einem erfahrenen Mitarbeiter meiner Praxis wird zunächst, anhand eines standatisierten Testbogens, eine Gesamtübersicht über alle Lebensbereiche erhoben.
Je nach Ergebnis dieser Gesamtübersicht schliessen sich ggf. weiter Testverfahren an.
Dauer: Zwischen 25 – 60 Minuten, je nach Bedarf, kann es dauern.